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19 | Schloss Gripsholm - Omelett soufleé

  • Schloss Gripsholm, Erstausgabe Rowohlt 1931

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    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Postkarte Schloss Gripsholm, Anfang der 1930er Jahre

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    „Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte.“ lautet der Titel einer Erzählung, die Kurt Tucholsky 1931 veröffentlichte. Diese heiter-melancholische Liebesgeschichte zählt zu den bekanntesten Werken des Autors. Anknüpfend an seine erfolgreiche Rheinsberg-Erzählung, erzählte er – weniger unbeschwert, stattdessen aber stilistisch stärker ausgefeilt – die Urlaubsgeschichte eines verliebten Berliner Paares in Schweden.

    Noch mehr als in seinem Erstlingswerk „Rheinsberg“ schmückte Tucholsky diese Erzählung mit – für die damalige Zeit – sehr kühnen Liebesereignissen aus und deutete auf ein erotisches Abenteuer zu dritt hin.

    Obwohl der Ich-Erzähler der Geschichte als „Kurtchen“ auftritt, hat „Schloss Gripsholm“ im Gegensatz zu „Rheinsberg“ nicht den Anspruch einer autobiografischen  Begebenheit. So jedenfalls sah es Tucholsky:  

    „In den langen Wintermonaten, in denen ich mich mit „Gripsholm“ beschäftigt habe, hat mir nichts soviel Mühe gemacht, wie diesen Ton des wahren Erlebnisses zu finden.“

    Das Buch wurde ein großer Erfolg. Auf die Kritik, dass die Geschichte zu leicht sei und es ihr an Tiefe fehle, antwortete Tucholsky:

    „[…] Gripsholm: nein, viel Substanz hat das nicht. Mir scheint es nun ein Hauptvorzug einer Omelette soufflée zu sein, möglichst wenig Substanz zu haben, und Rinderbraten stand nicht auf der Speisekarte.“

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste