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18 | AIZ - Erfolg ohne Wirkung

  • Die AIZ, Dezember 1930

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Fotomontage von John Heartfield

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Fotomontage von John Heartfield

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Fotomontage von John Heartfield

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Fotomontage von John Heartfield

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    Die „Arbeiter-Illustrierte Zeitung“ erschien in dem kommunistischen Medien-Imperium von Willi Münzenberg. Sie verstand sich als Gegenentwurf zu den bürgerlichen illustrierten Zeitschriften. Der rasante Aufstieg der Zeitung begann 1924. Die sozialistische Illustrierte erschien im zweiwöchentlichen Rhythmus und erreichte bald eine Auflagenzahl von 180.000 Exemplaren.

    Die Illustrationen stammten übrigens meist aus der Arbeiterfotografie. Besonders bekannt sind die Collagen des Fotomontagekünstlers John Heartfield, der im Jahre 1929 auch die Fotos für Tucholskys Textsammlung „Deutschland, Deutschland über alles“ montierte.  

    Der Verleger Willy Münzenberg strebte nach einer Verbindung der kommunistischen Bewegung mit den bedeutendsten Köpfen der Republik. Es erschienen neben aktuellen Berichten und Reportagen auch regelmäßig Erzählungen und Gedichte, beispielsweise von Erich Kästner, Maxim Gorki oder auch von Theobald Tiger.

    So näherte sich Tucholsky, der zuvor Mitglied der USPD gewesen war, gegen Ende der 1920er Jahre zeitweilig der KPD. Dennoch legte er Wert darauf, kein Kommunist zu sein und blieb stets auf Distanz zu den Parteifunktionären. So schrieb er schon 1931:

    „Du glaubst nicht, wie das Land von außen aussieht: ein Haufen neurasthenischer Irrer, die samt und sonders, jeder für sich, unrecht haben. So etwas von Mißverständnissen, von Nebeneinanderher, von Aneinandervorbeireden . . .  nein, mein Lieber, dazu bin ich nicht auf der Welt.“

    Ab 1926 gab der Verlag die Zeitschrift wöchentlich heraus. Ihr Wirkungskreis war noch wesentlich größer als ihre Auflage von über einer halben Million. Ihren Abonnenten und Käufer reichten sie an andere Interessierte weiter.

    Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 musste auch die AIZ ins Exil gehen. Sie konnte in Prag unter ihrem Chefredakteur Franz Carl Weiskopf noch bis 1938 fortbestehen.

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste