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14 | Schreibmaschine

  • Tucholskys Schreibmaschine

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Hände an der Schreibmaschine, in: UHU 1928

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Mit 5 PS, 1927

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Ottmar Starke in: Literarische Welt, 1929

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Museumsraum

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    „Unser Leben, eingefangen,
    ist durch dich hindurchgegangen,
    Guillotine!
    Unsere Freuden, unsere Sorgen,
    gestern, heute, übermorgen –
    o Maschine!
    Hebel wirbeln, Wagen knackt,
    und die Schreibmaschine tackt“

     

    So klang Theobald Tigers Prosagedicht „Hände an der Schreibmaschine“. Es erschien im Mai 1928 in dem modernen Unterhaltungsmagazin „UHU“, an dessen Konzeption der Autor im Ullsteinverlag mitgearbeitet hatte.

    An seiner Schreibmaschine des Typs Stoewer-Elite nahm aber nicht nur Kurt Tucholsky Platz, sondern noch vier weitere namhafte Publizisten:

    „Wrobel, einen essigsauern, bebrillten, blaurasierten Kerl, in der Nähe eines Buckels und roter Haare; Panter, einen beweglichen, kugelrunden, kleinen Mann; Tiger sang nur Verse, waren keine da, schlief er - und nach dem Kriege schlug noch Kaspar Hauser die Augen auf, sah in die Welt und verstand sie nicht. […] Und diese fünf haben nun im Lauf der Jahre in der ‚Weltbühne’ gewohnt und anderswo auch.“

    Im Vorwort zum Sammelband „Mit 5 PS“, aus dem Jahr 1927, erläutert Tucholsky wie es zu den bekannten Pseudonymen gekommen ist und wie sich diese nach und nach verselbstständigt haben. Dabei bezieht er auch seinen eigenen Namen mit ein:

    „Wir sind fünf Finger an einer Hand. Der auf dem Titelblatt und: Ignaz Wrobel. Peter Panter. Theobald Tiger. Kaspar Hauser.

    Aus dem Dunkel sind diese Pseudonyme aufgetaucht, als Spiel gedacht, als Spiel erfunden – das war damals, als meine ersten Arbeiten in der „Weltbühne“ standen. Eine kleine Wochenschrift mag nicht viermal denselben Mann in einer Nummer haben. […] Und was als Spielerei begonnen, endete als heitere Schizophrenie. Ich mag uns gern.“

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste