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11 | Programmzettel „Gondel“

  • Die Gondel, Programmheft 1923

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Die Gondel, Programmheft 1923: mit Text von Theobald Tiger

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    „Aber wer nun einmal das Cabaret (mit einem t, bitte!) liebt? Es ist eine unglückliche Liebe.“

    Unter dem Pseudonym Theobald Tiger verfasste Kurt Tucholsky in den zwanziger Jahren für die „Schall und Rauch“-Bühne von Max Reinhardt und das unpolitische Cabaret „Die Gondel“ einige der bedeutendsten Chansons der Weimarer Republik und zahlreiche beschwingte und populäre Couplets. Wie kaum ein anderer Autor wusste er das Publikum geistvoll zu unterhalten:

    „Langweilig ist noch nicht ernsthaft.“

    Der Kabaretthistoriker Volker Kühn schreibt über Tucholsky:

    „Er knüttelte die Verse, wie sie fielen und reimte ‚Teppich’ auf ‚neppich’. Ein wahrer Tausendsassa saß da an der Schreibmaschine. Ein Glücksfall auch für das Kabarett.“

    Von dem sich Tucholsky seit Mitte der zwanziger Jahre, in Paris lebend, langsam verabschiedete. Nur noch vereinzelt entstanden Chansons von Theobald Tiger.

    „Vom Cabaret habe ich mich - wie vom Theater - fast ganz zurückgezogen und zwar aus einem ganz bestimmten Grunde. Es ist vor allem dies: Ich gebe einen Text heraus. Ich höre ihn, sagen wir: leise, gedehnt, ganz zart, ganz fein. Und denn komm ick hin: und da steht einer und hat sich vielleicht eine Ritterrüstung angezogen und bläst den Text durch ein Megaphon ... ich muß schon sagen ... Und darum mag ich kaum noch.“

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste