Container für Inhalte

8 | Ernst Friedrich: Krieg dem Kriege

  • Ernst Friedrich: Krieg dem Kriege, 1924

    Exponat in museum-digital ansehen
    Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Verdun Cimetiere, Postkarte 1920er Jahre

    Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    „Krieg dem Kriege“ ist ein 1924 erschienenes Buch des deutschen Antimilitaristen Ernst Friedrich. Nach der Auffassung, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte, werden in dem Buch Fotos von Verwundeten, Hinrichtungen und schrecklichen Verstümmelungen gezeigt. Und gerade diese Bilder trugen zu der enormen Bekanntheit des Buches bei. Es wurde in über 50 Sprachen übersetzt, erregte weltweit Aufsehen und erzielt noch heute eine hohe Auflage.

    Tucholsky kommentierte das Buch so:

    „Wer das sieht und nicht schaudert, der ist kein Mensch. Der ist ein Patriot.“

    Tucholsky selbst scheute nicht vor radikalen Aussagen über den Krieg zurück, die ihm den Hass der Militärs und der chauvinistischen Kreise in Deutschland eintrugen.

    „Das moderne Schlachtfeld ist weder ein Feld der Ehre noch der Unehre. Es ist die Abdeckerei der Kaufleute, wo Sadisten, Ruhmbesoffene, wertloses Gesindel und Unschuldige, Unschuldige, Unschuldige ermordet werden.“

    „Krieg dem Kriege“ ist schon der Titel eines Gedichts von Kurt Tucholsky, das er kurz nach dem Ersten Weltkrieg in der Zeitschrift „Ulk“ veröffentlichte. Er beklagt die Befehlsgewalt der Militärs, die den einfachen Soldaten das Töten befehlen und selbst ungeschoren davon kommen. Bemerkenswert ist, dass Tucholsky in der letzten Strophe seines Gedichtes offenbar den Zweiten Weltkrieg vorhersagt:

    „Und nach abermals zwanzig Jahren
    kommen neue Kanonen gefahren.- “

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste