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3 | Lederkassette - Claire Pimbusch

  • Lederschatulle

    Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Lederschatulle Applikation

    Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    Auf der Lederkassette, die sich Tucholskys Nachlass erhalten hat, ist in goldener Schrift der Name „Claire Pimbusch“ aufgebracht.

    „Claire“ – so nannte Kurt Tucholsky seine Figur in „Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte“. Und „Claire Pimbusch“ – so nannte er auch seine Freundin Else Weil, die 1911 mit ihm für ein sommerliches Wochenende in das romantische Rheinsberg gereist war.

    Drei Jahre später war der Zauber von Jugend und Leichtigkeit vorbei. Tucholsky musste in den Weltkrieg ziehen, Else Weil setzte ihr Medizinstudium in Berlin fort.

    Erst 1920 fand das Paar wieder zusammen und heiratete. Ein Jahr später schrieb Tucholsky zum Erscheinen des 50. Tausend seines Büchleins:

    „Natürlich ist die Geschichte von „Rheinsberg“ wahr. Auch die Claire existiert noch. Sie lebt als eine wacklige, tropfnasige Alte in Ducherow, unweit Pasewalk, wo sie neugierigen Fremden gegen ein Entgelt von fünfundzwanzig Pfennigen gezeigt wird; vormittags von elf bis eins und nachmittags von drei bis fünf. Sonntags ist sie zu. Ihr Lebensunterhalt wird freundlicher Weise von unserm Verleger bestritten, sie ist also völlig verarmt.“

    Nach vier Jahren wurde die Ehe wieder geschieden. Die Schatulle für die Briefe seiner Freundin hat Tucholsky jedoch bis an sein Lebensende aufbewahrt.

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste