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2 | Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte

  • Rheinsberg Ein Bilderbuch für Verliebte, Erstausgabe, 1912

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Illustration von Kurt Szafranski

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Der Theaterkritiker Julius Bab schrieb eine der ersten Rezensionen zum "Bilderbuch für Verliebte"

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Die Schriftstellerin Gabriele Tergit

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    „Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte“ erschien im Herbst 1912. Der Autor, Kurt Tucholsky, war ein 22 Jahre junger Jura-Student und dem Publikum kaum bekannt. Doch als die Erzählung mit einem Ladenpreis von einer Mark erschien, änderte sich das schlagartig.

    „Gottlob, Eichendorff ist noch nicht tot“, freute sich die satirische Zeitschrift „Simplicissimus“ über den romantisch-humorvollen Ton des Buches. Und die Schriftstellerin Gabriele Tergit erinnerte sich später:

    „Diese sehr junge Ärztin verreiste mit einem Gleichaltrigen. Das war eine neue Welt. Da wurde eine Tür geöffnet. Es waren „Die Leiden des jungen Werther“ für die Generation, die in den Weltkrieg zog. Wir alle gaben es unseren Jungs in den Krieg mit.“

    Der Grund für den überwältigenden Erfolg des Buches war sicher, dass es einen ironischen Gegenentwurf zu wichtigen Themen seiner Zeit bieten konnte: Landleben statt Großstadt, Erotik statt moralischem Zeigefinger und jugendliche Ungezwungenheit statt konservativem Bürgertum.

    Außerdem waren der Ort der Handlung und der Zeitpunkt des Erscheinens gut gewählt, denn 1912 feierte man den 200. Geburtstag Friedrichs des Großen. Rheinsberg, sein Jugendsitz, war also in aller Munde. Den kaisertreuen, preußischen Untertanen setzte Tucholsky ein heiteres, freizügiges Lebensgefühl gegenüber.

    An der Hörstation können Sie sich gern die ganze Erzählung anhören.

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste