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1 | Begrüßung - Willkommen

  • Frühestes Portrait von Kurt Tucholsky, 1890

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum, CC-BY-NC-SA

  • Kurt Tucholsky als 14Jähriger, 1904

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Kurt Tucholsky 1920

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Kurt Tucholsky 1925

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Kurt Tucholsky 1931

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Kurt Tucholsky um 1935, eine der letzten Aufnahmen des Exilanten

    (c) Kurt Tucholsky Literaturmuseum CC-BY-NC-SA

  • Audioguide zum Nachlesen

    Audioguide zum Nachlesen

    „Es gibt ein Kunstgesetz, das ewig gilt: Wir wollen nicht gelangweilt werden.“

    … schrieb Kurt Tucholsky 1926. Langweilen möchten wir Sie in unserem Museum nicht. Wir laden Sie vielmehr ein, einen Autor zu entdecken, der unterhaltsam schrieb, einen Dichter zu erleben, der politisch war und [Betonung] literarisch; tief verstrickt in die Kämpfe seiner Zeit – und doch mit seiner Sprachkunst weit über seine Zeit hinausragt.

    Sicher kennen Sie den einen oder anderen Satz aus seiner Feder – vielleicht sogar ohne zu wissen, dass er von ihm stammt – Sätze, die in den allgemeinen Sprachschatz eingegangen sind, etwa „die Seele baumeln lassen“.
    Einige von Ihnen werden Tucholsky lieben und verehren, andere ärgern sich vielleicht über seine satirische Schärfe. Aber gerade das macht ihn aus: Tucholsky war ein vielseitiger Schriftsteller, der sich einmischte und zuspitzte, der auch polarisierte; einer, der mutig eintrat für seine Ideale.

    „Ich für mein Teil bin Schriftsteller. Ich will keine Reiche gründen, ich halte mich von Dingen fern, denen ich nicht gewachsen bin – meiner Literatur bin ich gewachsen. Und die Literatur hat in sechstausend Jahren Menschheitsgeschichte immer nur eine, nämlich ihre Aufgabe gehabt: Geist in Form von geschriebenen oder gedruckten Zeilen zu verbreiten“.

    Mit diesen Sätzen umriss Tucholsky 1931 sein schriftstellerisches Credo. Häufig geht er ironisch und witzig mit sich und seinen Zeitgenossen um:

    „Wie mein Nachruf aussehen soll, weiß ich nicht. Ich weiß nur, wie er aussehen wird. Er wird aus einer Silbe bestehen. Pappa und Mamma sitzen am abgegessenen Abendbrottisch und vertreiben sich ihre Ehe mit Zeitungslektüre. Da hebt Er plötzlich, durch ein Bild von Dolbin erschreckt, den Kopf und sagt: »Denk mal, der Theobald Tiger ist gestorben!« Und dann wird Sie meinen Nachruf sprechen. Sie sagt: »Ach [Betonung] -!«“

    Ganz so knapp wie dieser selbstverfasste Nachruf von 1927 sind die Nachwirkungen von Kurt Tucholsky nicht ausgefallen.
    Wir wollen Ihnen Lust machen zu einem Spaziergang durch das Leben und Wirken eines Autors, der europäisch dachte und uns zu einer kritischen Selbstbegegnung einlädt.

     

    Gesprochen von Nicole Kleine und Wiglaf Droste